16.02.2020

„Eigentlich war früher doch alles gut. Warum funktioniert es jetzt nicht mehr?“, fragt Katharina Haubold in ihrer Predigt im Gottesdienst zum Neujahrsempfang des CVJM Jöllenbeck. So startet sie zu den Versen aus Johannes 21 – die Fischer kehrten mit leeren Netzen zurück…
„Jesus wo bist du?“ mögen sie wohl damals gefragt haben. Beim zweiten Versuch – die Jünger fischen nun auf der anderen Seite des Bootes – sind die Netze bis oben hin voll. Im Erfolg und im Elend ist Jesus uns nahe. Oft sind wir jedoch taub und blind. Dabei ist die Welt Gottes so voll!
Hauptsächlich Lobpreislieder füllten den musikalisch stark geprägten Gottesdienst. Das war neu: der Posaunenchor und die p6-Band machten Musik im 10 Uhr-Gottesdienst. Gestärkt und beschwingt gingen die Besucher zum Neujahrsempfang ins CVJM-Haus.

Mit dem Titel des diesjährigen Themas „Zurück in die Zukunft“ begrüßte Jason Mlinski vom Vorstand die zahlreichen Gäste im Saal. „Zweifler müssen wir mit offenen Armen empfangen – wir müssen auf sie zugehen“, so skizziert Jason Mlinski seine Gedanken zum Thema. Nach einem Musikstück der p6-Band startete die Projektreferentin für Fresh X- und Pinonierarbeit, Katharina Haubold aus Soest, mit ihrem Vortag zu „Jugendarbeit zwischen Tradition und Innovation“.
Hierzu klärte sie erstmal alle Besucher auf: „Warum sind wir Kirche? Worum geht es hier eigentlich?“ Mit dem Vers aus Johannes 1,14 „Das Wort wurde Fleisch und Blut und zog in die Nachbarschaft.“ schlägt sie eine Brücke zu der Fresh-X-Arbeit und zeigt uns neue Möglichkeiten und Schritte auf.

Schnell ist allen klar, Fresh X bedeutet Abschied von der Komm-Struktur der bisherigen traditionellen Arbeit. Bei Fresh X geht es hin zum „gehen + bleiben“ sowie schauen, was daraus Neues wächst.
„Wir können von den Engländern den Linksverkehr lernen. Vielleicht geht es andersrum besser?“ erklärt die Netzwerkerin und Ansprechpartnerin für Fresh X-Arbeit. Dabei gelingt etwas mal gut, mal aber auch nicht. Experimentieren ist hier angesagt.


Auf dem roten Sofa interviewt Katharina Haubold Martha Küstermann, Finn Krumsiek und Hanna Knuth. Alle sind ehrenamtlich aktiv in der Jugendarbeit tätig und beeindrucken mit ihren Antworten aus dem Alltag. „Warum gehst du für nichts im CVJM arbeiten?“ bekommt hier eine Schülerin in ihrer Schule zu hören. Trotz ihres Erlebens eines Glücksgefühls – ist das Ehrenamt nicht immer bei allen angesagt.

Mit einem Wunsch schließt die Referentin ab: „Möge es mehr Räume geben, wo wir miteinander reden und fragen.“ So können Tradition und Innovation auf segensreiche Weise miteinander verweben.